Philosophie

Meine Arbeit beruht auf der Tradition der Gestalttherapie.

Die Gestalttherapie wurde von dem Psychiater Fritz Perls und der Psychologin Laura Perls über einen Zeitraum von ca. 25 Jahren entwickelt und später von dem Sozialphilosophen Paul Goodman als theoretisch umfassendes Konzept formuliert.

Die Entwicklung begann Ende der zwanziger Jahre in Deutschland, wo beide Perls als Psychoanalytiker ausgebildet wurden und sich gleichzeitig dem Studium des Existenzialismus, der Gestaltpsychologie, Feldtheorie und Phänomenologie widmeten. Zu Beginn des Dritten Reiches emigrierten die Perls zuerst nach Holland, dann nach Südafrika, wo sie das erste Psychoanalytische Institut Südafrikas gründeten. Unzufrieden mit der klassischen Psychoanalyse arbeiteten sie in den folgenden Jahren neben ihrer praktischen therapeutischen Tätigkeit an einer Revision der Psychoanalyse. Später begründeten sie ihr eigenständiges Therapiesystem, die Gestalttherapie.

Anfang der siebziger Jahre kam die Gestalttherapie nach Deutschland. Anfangs wurde sie hauptsächlich in der Drogenarbeit eingesetzt, hat aber heute in fast allen Bereichen des öffentlichen Gesundheitswesen und der Personalentwicklung Einzug gehalten. Theorie und Praxis der Gestalttherapie wurden verschiedentlich weiterentwickelt, verfeinert und erweitert. So auch für den pädagogischen Bereich mit dem Konzept der Gestaltpädagogik. Es verbindet die persönlichkeitsfördernden Ansätze und Methoden der Gestalttherapie mit europäischen Traditionen der Reformpädagogik.

Das Menschen- und Weltbild der Gestalttherapie leitet sich aus ihren theoretischen und philosophischen Grundlagen ab. Sie geht von einem ganzheitlichen, holistischen Konzept der menschlichen Natur aus, in dem Körper, Geist und Psyche eine zusammenhängende Einheit darstellen. Ebenso wird die Natur, das Universum, als zusammenhängendes Ganzes verstanden, in dem alle Elemente sich in einem sich ständig verändernden Prozess von Austausch und koordinierter Aktivität befinden.

Leben wird als eine Folge von ständig neu auftauchenden offenen Gestalten begriffen, die danach drängen, geschlossen zu werden. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass alle Organismen von einer Selbstregulierung gesteuert sind, die bei den in der Psychotherapie Hilfe Suchenden gestört ist. Eine adäquate Selbstregulierung ist nur durch den Kontakt des Organismus mit seinem Umfeld möglich. Die Therapie/ Beratung konzentriert sich darauf, wie der Kontaktprozess gegenwärtig (im Hier und Jetzt) unterbrochen und damit die Selbstregulierung und der Gestaltbildungsprozess behindert wird.

Der Mensch muss sich nicht an eine fest vorgegebene Realität anpassen, sondern kann sie im Kontaktprozess mittels kreativer Anpassung verändern.
Einhergehend mit der Selbstregulierung ist die Fähigkeit des Menschen, auf die jeweiligen Bedürfnisse und die Herausforderungen der Umwelt antworten zu können – was jedoch Bewusstheit, das Wissen und Erkennen von Wahlmöglichkeiten voraussetzt. Die Wahlmöglichkeiten eines Menschen innerhalb einer gegebenen Situation zu erkennen, ist ebenfalls Ziel der Gestalttherapie.

Auf dieser Grundlage unterstütze ich Kinder und Erwachsene in Problemen ihres Alltags, ihrer Beziehungen, bei psychosomatischen Beschwerden und ihrer Persönlichkeitsentwicklung durch Beratung/Therapie und Seminarangebote.

Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten, Neurologen und Pädagogen ist mir bei Bedarf sehr wichtig.